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Aktuelle Fälle von Parvovirose in Naumburg

4. Februar 2018
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Wir möchten an dieser Stelle auf eine aktuelle Beobachtung aus dem Praxisalltag aufmerksam machen: In den letzten Wochen kam es zu mehreren Fällen von Parvovirose bei Hunden im Umkreis von Naumburg. Im Folgenden erklären wir Ihnen im Detail, worum es sich bei dieser Krankheit handelt und wie Sie Ihren Liebling am Besten dagegen schützen können.

Was ist Parvovirose?

Die Parvovirose ist eine hochansteckende, akut verlaufende Infektionskrankheit des Hundes, ausgelöst durch den Parvovirus. Die Krankheit wird auch Hundeseuche genannt.

Wie wird Parvovirose übertragen?

Die Übertragung des Parvovirus erfolgt fäkal-oral, d.h. über Ausscheidungen im Kot des infizierten Hundes und eine darauf folgende Aufnahme über die Schnauze oder die Nasenschleimhaut des nächsten Hundes. Daneben kann der direkte Kontakt mit erkrankten Hunden bei dieser Krankheit zur Ansteckung führen. Darüber hinaus kann der Virus auch indirekt durch mit Kot verschmutztes Futter übertragen werden. Ebenso kommen als Überträger mit dem erkrankten Tier in Berührung gekommene Menschen, Kleidungsstücke oder Gegenstände in Frage.

Übertragungswege bleiben sehr lang erhalten

Es muss besonders darauf hingewiesen werden, dass die Parvoviren sehr stabil sind, das heißt, sie können in Kotresten bis zu 6 Monate weiterhin ansteckend bleiben.

Wie verläuft Parvovirose?

Die Parvovirose befällt vorwiegend Zellen des Darms, Knochenmarks, lymphatische Gewebe
(z.B. Milz, Lymphknoten) und sich teilende Myokardzellen (Junghunde).

Symptome: Erbrechen, Durchfall, Futterverweigerung

Infizierte Tiere leiden unter starkem Erbrechen und übelriechendem Durchfall (teilweise blutig und mit Ablösung der Darmschleimhaut). Darüber hinaus verweigern die betroffenen Tiere zumeist Futter, wirken oft teilnahmslos und leiden unter starkem Fieber.

Die Diagnose in der Praxis oder der Klinik zeigt neben dem Test auf Parvovirose, zudem oft eine starke Abnahme weißer Blutkörperchen (Leukopenie) und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus. Der Hund ist daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich.

Symptome sind nicht sofort erkennbar

Von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome können 7 – 14 Tage vergehen. Das heißt, die Symptome einer Infektion sind nicht sofort erkennbar. Während dieser Zeit ist der Hund trotzdem Überträger der Parvovirose, ohne das dessen Besitzer es merken muss. Dies führt zu einer raschen Verbreitung bei regem Kontakt mit anderen Hunden.

Der perakute Verlauf kann innerhalb von 24-48 Stunden zum Tod führen

Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Dies tritt vor allem bei ungeimpften Tieren auf. Drei bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zur Ausprägung klinischer Symptome gekommen ist. Zusätzlich können bei jungen Hunden die Herzmuskelzellen geschädigt werden, was infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion und zum schnellen Tod führt.

Im Falle einer Trächtigkeit kann die Parvovirose auch die noch ungeborenen Welpen schädigen oder zu deren Tod führen.

Welche Tiere sind betroffen?

Die Parvovoirose befällt das Abwehrsystem vor allem junger oder geschwächter Tiere. Auch geimpfte Tiere können bei schwachem Immunsystem erkranken. Von der Krankheit werden also vor allem Jungtiere befallen, deren eigenes Immunsystem noch nicht genügend entwickelt ist und die oft noch nicht oder nur unzureichend geimpft sind.

Wichtig: Unzureichend geimpfte Tiere können ebenfalls erkranken.

 

Wie wird die Parvovirose behandelt?

Die Viren lassen sich im Regelfall mittels eines praxistauglichen Schnelltests aus dem Kot, über Zellkulturen oder via PCR nachweisen. Eine indirekte Methode ist der Nachweis von Antikörpern aus dem Blut nicht geimpfter Hunde.

Betroffene Tiere benötigen eine Akutüberwachung

Bestätigt sich die Diagnose ist ein Klinikaufenthalt des Tieres zumeist unvermeidlich. Der Hund benötigt dann ständige Überwachung. Die Ursache hierfür ist der hohe Flüssigkeitsverlust und Austrocknung durch das starke Erbrechen und den Durchfall.

Bei der Behandlung erkrankter Hunde steht die Stabilisierung des Patienten an erster Stelle. Hierzu sind Infusionen und die Verabreichung von Antibiotika nötig, um bakterielle Infektionen zu vermeiden. Das Virus selbst wird durch die Applikation von Interferonen und Serum-Antikörpern bekämpft.

Darüber hinaus bedarf es einer strikten Einhaltung zweckgebundener Hygienemaßnahmen, um die Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern und andere Hunde im Umfeld zu schützen.

Wie kann ich meinen Hund schützen?

Hygienemaßnahmen helfen nur dabei die weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern oder zu verlangsamen. Als einzig wirksamer Schutz gegen die Parvovirose kann ein ausreichender Impfschutz angesehen werden. Daher sollten Hunde mittels einer Grundimmunisierung und anschließender regelmäßiger Wiederauffrischungsimpfungen geschützt werden. Im folgenden Erklären wir Ihnen das bei uns übliche Impfschema.

Grundimmunisierung und Impfauffrischung

Um einen wirksamen Impfschutz zu erreichen muss eine Grundimmunsierung erfolgen. Hierfür bedarf es einer Erstimpfung, welche zumeist im Rahmen der Fünfachimpfung (Staupe, H.c.c., Parvovirose, Parainfluenza, Leptospirose) ab der 8. Lebenswoche erfolgt.

Wiederholungsimpfungen erfolgen in der 12. Lebenswoche (nach neuem Impfschema auch nochmals in der 16. Woche) und mit 15 Monaten.  Die Dauer des Impfschutzes und die nötigen Wiederholungsimpfungen sind dabei abhängig vom gewählten Impfstoff.

Eine Erstimpfung gegen Parvovirose kann in Einzelfällen (z.B. bei gefährdeten Tieren, in Zwingerhaltung oder Ähnliches) auch ab der 6. Lebenswoche als Einzelimpfung erfolgen.

Überprüfen Sie den Impfschutz!

Wir empfehlen daher, dass Hundebesitzer stets darauf achten, dass der Impfschutz in regelmäßigen Abständen durch eine erneute Impfung aufgefrischt wird.

Wann die Impfung zuletzt erfolgte und wann eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist, können Sie dem Impfausweis entnehmen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Hund ausreichend geimpft ist, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Tierarzt. Dieser kann Ihnen mitteilen, wann Ihr Tier zuletzt geimpft wurde und ob eventuell der Impfschutz erneuert werden sollte.

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Liebe Tierfreunde,

 

Die Praxis bleibt vom 25.03. bis 01.04.2024 wegen Urlaub geschlossen.

 

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